Montag, 30. November 2009

Samuels Anzugkauf

Dann will ich euch heute mal aus meiner Perspektive berichten, wie sich Samuels Anzugkauf so abgespielt hat.
Im Vorfeld haben wir uns natürlich immer mal wieder Gedanken gemacht, ob ich überhaupt dabei sein sollte, schließlich bekommt er mein Kleid ja auch erst am Tag der Tage zu Gesicht. Aber irgendwie schien ihm doch wohler zu sein, wenn ich einen Blick auf seine Wahl werfen kann. Samuel hatte den Termin für 11:30 Uhr vereinbart und schon beim Frühstück war er sichtlich nervös. Als wir im Auto saßen und das Stromkabel vom Navi einfach unauffindbar war, wurde aber auch ich langsam hibbelig. Wir sind dann einfach losgefahren und haben das Navi erst kurz vor Dormagen angemacht, um den nur noch halb vollen Akku zu schonen. Nachdem das Auto abgestellt war, machten wir uns auf den Weg durch die Einkaufsgalerie, in der sich das Bräutigammoden-Geschäft befinden sollte. Neben mir hatte Samuel noch seinen Vater, seinen Bruder Simon und dessen Freundin als Berater und seelische Unterstützung mitgenommen. Nach einigen kleinen Orientierungsschwierigkeiten (man kann das Geschäft nur über einen Aufzug erreichen) standen wir dann zum Glück auf die Sekunde pünktlich vor dem Bräutigamausstatter. Ich kann nämlich überhaupt nicht leiden bei solchen Terminen zu spät zu kommen.
Die Dame, die uns am Eingang empfangen hatte, führte uns durch etliche Gänge und an unzähligen Türen vorbei. Schließlich gelangten wir in einen großen hellen Raum, in dem an den Seiten überall Kleiderständer mit den verschiedensten Anzügen standen. Die Dame vom Empfang übergab uns an eine andere Frau, die uns freundlich begrüßte. Zu Beginn nahm sie mich kurz an die Seite und wollte etwas über mein Brautkleid wissen. Da musste ich sie jedoch leider enttäuschen, denn bis jetzt sieht das Brautkleid in meinen Vorstellungen täglich anders aus. Aber ich konnte ihr zumindest versichern, dass es wohl eher nicht giftgrün und auch nicht pink wird. ;)
Im Anschluss an unser kurzes Vieraugengespräch ging dann die Probiererei los. Der erste Anzug, den Samuel anzog, war zwar schön, aber ihm fehlte das gewisse Etwas. Der zweite und der dritte Anzug waren, um ehrlich zu sein, grauenvoll. In dem einen Anzug sah er fast aus wie ein Chemieprofessor (was auch daran gelegen hat, dass der Anzug ungefähr 5 Nummern zu groß war)...
Aber dann kam die Verkäuferin mit einem wunderschönen Anzug, der mir schon auf dem Bügel einfach gut gefiel. Allerdings behielt ich meine Sympathie erst einmal für mich, um Samuel nicht zu beeinflussen. Schließlich soll er ja auch den Anzug, in dem er sich wohlfühlt und nicht den, den ich gut finde auswählen. Samuel verzog sich mit der Hose in die Umkleidekabine. Als er kurz darauf wiederkam, half ihm die Verkäuferin dabei seine Verwandlung perfekt zu machen. Ich wusste sofort: Das ist der perfekte Anzug! Die anderen Berater schienen meine Meinung zu teilen, dass dieser Anzug ausgezeichnet zu Samuels Typ passt. Samuel schien noch etwas skeptisch, da der Anzug eigentlich so gar nicht dem entsprach, was er sich vorgestellt hatte, aber nach ein zwei Augenblicken schien ihm der Anzug immer besser zu gefallen. Der Anzug passte ihm eigentlich wie angegossen, nur die Hose müsste etwas kürzer gemacht werden. Letztendlich war die Entscheidung gefallen und wir konnten den Anzug auch direkt mitnehmen. Beim anschließenden gemeinsamen Stadtbummel fanden wir dann auch noch super schöne passende Manschettenknöpfe und einen Gürtel. Damit war Samuels Outfit komplett, denn die Schuhe hatte er bereits.
Am Abend musste er den Anzug natürlich unbedingt seiner Mutter und seiner Schwester vorführen. Ich half ihm beim Anziehen und zum ersten Mal kam bei uns eine vorhochzeitliche Stimmung auf. Als ich Samuel dann komplett eingekleidet betrachtete, war ich mir sicher, dass dieser Mann derjenige ist, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will...

Wenn ihr jetzt glaubt, dass ich euch verrate, wie der Anzug aussieht, dann muss ich euch leider enttäuschen. Auch Samuel soll bei der Hochzeit natürlich seinen Auftritt bekommen und daher bleibt auch sein Aussehen bis zur Hochzeit noch ein Geheimnis. Allerdings kann ich euch doch eins verraten: Samuel sieht einfach umwerfend aus! :)

Samstag, 28. November 2009

Bräutigamsanzug gekauft!

Ich habe ja bereits vom glücklichen Gutscheingewinn nach der Hochzeitsmesse berichtet. Da der Gutschein nur 4 Wochen nach Erhalt gültig war, mussten wir schnell ein freies Wochenende suchen und einen Termin festlegen. Heute war es soweit und wir waren in Dormagen.
Nachdem wir vorne an der Rezeption freundlich empfangen wurden, folgten wir einer Dame durch verschlungenen Gänge in einen Ausstellungsraum. Von diesen gibt es wohl mehrere, denn insgesamt misst die Fläche des größten Bräutigam-Modegeschäfts Deutschlands stolze 1000 m².
Schon nach kurzer Zeit wurden Sakkos, Hosen, Hemden & Co gewechselt und es wurde ziemlich schnell klar, in welche Richtung mein Anzug gehen sollte. Gut, der Preis ließ mich innerlich zusammenbrechen, aber der Gutschein fing ja immerhin eine gute Summe auf. Jetzt habe ich einen Anzug, mit dem ich und meine Berater zufrieden sind und den ich auch nach der Hochzeit noch tragen kann.
Euch werde ich selbstverständlich nix verraten, da dürft ihr euch auf meinen ersten Auftritt bei der Trauung freuen. ;)

Mittwoch, 25. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 4 - Samuel

Der nächste Tag nahm seinen Lauf und gestaltete sich schon früh recht lustig. Meine Erinnerungen setzen erst gegen Nachmittag ein, weshalb ich auch dort weiterschreibe. Der Morgen bestand aus einem Frühstück mit Albereien, dem ersten Treffen unserer Gruppe und der Filmerei mit Wolle. Als wir anschließend in unser Zimmer gingen, wurden schnell die Karten gezückt und wir widmeten uns mal wieder zahlreichen Arschloch-Runden.
Schon nach kurzer Zeit hatten Sarah und ich ein perfektes Pfuscher-Team gebildet und wir tauschten vor jeder Runde die Karten so aus, dass unser Blatt richtig gut war. Logischerweise gewannen wir auf diese Weise fast alle Spiele und amüsierten uns köstlich. Ich weiß nicht, wie lange wir spielten, doch draußen war es mittlerweile schon nicht mehr hell, als sich schließlich alles veränderte...
Ich fühlte mich auch jetzt wieder so wohl in meiner Haut, dass es wie selbstverständlich war, als Sarah irgendwann ihren Kopf auf meine Brust legte. Meine Gedanken rasten trotzdem, doch da einfach alles passte, wie es gerade war, genoss ich einfach nur und spielte glücklich weiter.
Schließlich war es an der Zeit, essen zu gehen. Anschließend begaben wir uns in Wolles Zimmer, wo dieser mit dem Üben eines Textes begann. Sarah und ich machten es uns bequem und übernahmen munter die anderen Rollen. So neigte sich ein wundervoller Abend langsam aber sicher dem Ende zu. Als sich alle verabschiedeten, fragte ich, was mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen war: "Soll ich auch nach drüben gehen?", so zumindest sinngemäß. Sarah verneinte bestimmt und ich atmete innerlich auf. Wolfgang hatte nach wie vor sein Bett, daneben belegte Philippe eines und wir gemeinsam das andere.
Während Sarah in meinen Armen schnell einschlief, konnte ich kein Auge zumachen. Meine Gedanken kreisten unentwegt und ich dachte über all das nach, was seit der Abfahrt in Düsseldorf passiert war. Mir wurde erst in diesen langen Augenblicken klar, dass ich einfach nur blind gewesen war. So lag ich bis in die frühen Morgenstunden nachdenklich, aber doch glücklich im Bett, betrachtete im Mondlicht immer und immer wieder das hübsche, junge Mädchen neben mir und schlief viel zu spät ein...
Kurze Zeit später klingelte bereits der Wecker, doch das Gefühl der Müdigkeit konnte an diesem Morgen nicht an die Oberfläche dringen. Mein Herz klopfte aufgeregt, als ich der gerade aufgewachten Sarah in die Augen blickte. Unendlich langsam und sehr zögerlich tat ich das, wonach mir bereits den ganzen vergangenen Abend gewesen war. Ich beugte mich zu ihr hinunter, schloss die Augen und versuchte mich an meinem ersten echten Kuss...

Montag, 23. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 7 - Sarah

Und weiter geht's...

In dem Zimmer angekommen machten wir es uns gemütlich und ich hatte Glück, dass der einzige freie Platz neben Samuel war. Philippe mischte die Karten und teilte sie an uns aus. Während der nächsten Spielrunden gab ich Samuel unauffällig Zeichen, dass er mit mir seine Karten tauschen sollte. Bald hatten wir ein gut funktionierendes Schummelsystem aufgebaut. Wir nutzten die Unaufmerksamkeit der anderen beim Sortieren ihrer Karten. Ich verstehe bis heute nicht, warum es Philippe, Anna und Wolfgang nicht irgendwann komisch vorkam, dass Samuel und ich ständig und fast ohne Ausnahme nur gewannen. Wir beide hatten jedenfalls ziemlich Spaß daran und bekamen uns irgendwann vor lachen fast nicht mehr ein.
Liebe Anna, lieber Philippe und lieber Wolle, es tut uns sehr leid, dass wir euch beim Kartenspielen beschummelt haben, aber eure Gesichter, wenn regelmäßig einer von uns beiden vier Buben oder vier Damen usw. hatte, waren einfach nur zum Schreien komisch. :D
Als mir das Sitzen ohne Rückenlehne zu anstrengend wurde, legte ich meinen Kopf zuerst ganz vorsichtig auf Samuels Schulter. Als die von mir erwartete Abfuhr ausblieb, traute ich mich schließlich meinen Kopf bequem auf Samuels Brust abzulegen. Er schien äußerlich weder überrascht noch schockiert gewesen zu sein. Dafür war ich umso positiver überrascht und konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Das war auch genau der Grund, warum ich eine 100-prozentige Siegchance völlig in den Sand setzte.
Irgendwann rief dann das Abendessen. Zum Glück hatte Samuels Mutter ihren Sohn mit ausreichend Proviant für die Anreise vorsorgt, so dass wir mindestens drei Wochen ohne Essen hätten überleben können. Vielen Dank an Maria, denn ohne sie wären wir bei dem Essen in Polen vermutlich wirklich verhungert. ;)
Nach dem Abendessen machten wir alle zusammen wieder Wolfgangs Einzelzimmer unsicher. Er hatte von zu Hause seine Texte für ein Theaterprojekt an seiner Schule mitgebracht. Samuel und ich setzten uns auf eins der freien Betten und lehnten uns aneinander. Ich war immer noch völlig irritiert von Samuels plötzlichem Sinneswandel. Wolle übte seinen Text und Samuel und ich sprachen abwechselnd den dazugehörigen Dialogteil. Nach einiger Zeit legte ich natürlich rein zufällig meine Hand auf seine und war auch diesmal wieder überrascht, als er sie nicht wegzog. Es war schon reichlich spät geworden und am nächsten Morgen sollten wir mit unserer Gruppe nach Warschau fahren, um dort an unserem Workshop-Projekt zu arbeiten. Die Jungs hatten nicht so viel Lust in ihrem Zimmer zu schlafen, da ihnen ihr Zimmergenosse irgendwie nicht ganz geheuer war. Samuel fragte daher, ob er rübergehen sollte. Ich nutzte die Gelegenheit, um ihm vehement zu widersprechen und sagte: "Quatsch, du bleibst bei mir!" Philippe wollte die Nacht auch bei Wolle verbringen. So wurde aus einem Einzelzimmer mit drei Betten ein Viererzimmer mit drei Betten. Wenn ich heute über diesen Abend nachdenke, bin ich doch sehr verwundert, dass Samuel mir mit keiner Silbe widersprochen hat. Eigentlich ist es doch etwas unüblich mit einem Mädchen, das man kaum mehr als 24 Stunden kennt, in einem Zimmer bzw. sogar in einem Bett zu übernachten. Aber an diesem Abend machte ich mir über so etwas keine Gedanken, als wir uns zu zweit in das unbequeme Bett kuschelten. Ich war glücklich, dass ich diesmal keine Abfuhr bekommen hatte und zählte an diesem Abend anstatt Schäfchen Schmetterlinge in meinem Bauch. Obwohl es mich in gewisser Weise leicht nervös machte so nah neben Samuel zu liegen, schlief ich doch erstaunlich schnell ein...

Virtuelle Ehe

Heute habe ich etwas Lustiges beim Surfen im Internet gefunden!
Man kann doch tatsächlich virtuell heiraten. Ich konnte es natürlich nicht lassen und habe es auch direkt mal ausprobiert. Nach der Anmeldung kann man seinem Partner einen Heiratsantrag zukommen lassen, der aber von romantisch doch meilenweit entfernt ist. Anschließend, falls der Partner "JA" gesagt hat, kann man virtuell heiraten. Als Beleg für die virtuelle Hochzeit bekommt man eine Heiratsurkunde zum Download. Das hat bei uns aber leider nicht funktioniert. Also habe ich kurzerhand die Scheidung eingereicht. ;)

Wir finden: Eigentlich eine ganz lustige Spielerei. Vor allem eine ziemlich unverbindliche, wenn man an die heutigen Scheidungsraten denkt. :D Nach fünf Minuten verheiratet und die Scheidung dauert gerade mal 10 Sekunden. Das wäre doch was für Britney Spears!

Sonntag, 22. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 6 - Sarah

Nachdem ihr jetzt vier lange Tage auf eine Fortsetzung warten musstet, geht es heute endlich wieder weiter.

Nachdem Sammy mich etwas unsanft hat abblitzen lassen, war mir für diesen Abend die Lust vergangen, einen weiteren Versuch zu starten. Ich wollte nicht so gerne bei den Mädels in meinem Zimmer übernachten, die ich erst einmal kurz gesehen hatte und die mir auch irgendwie ein bisschen komisch vorkamen. Da ich wusste, dass Wolfgang noch zwei freie Betten in seinem Zimmer hatte, fragte ich ihn, ob ich nicht wenigstens die erste Nacht mit in seinem Zimmer übernachten dürfte. Er hatte nichts dagegen und so holte ich spät in der Nacht ein paar Sachen aus meinem eigentlichen Zimmer. Ich kam mir fast vor wie ein Einbrecher, weil ich durch die Flure schlich, um nicht von einem der Betreuer gesehen zu werden. Die wären wahrscheinlich auch nicht begeistert gewesen, dass ich in einem Jungenzimmer übernachten wollte. Wolles Zimmer lag in einem kleineren Gästehaus, dass nicht direkt mit dem Haupthaus verbunden war. Die anderen waren mittlerweile auch alle in Wolles Zimmer, da es draußen doch deutlich kühler geworden war. Da wir allerdings nach der anstrengenden Fahrt in der letzten Nacht ziemlich erschöpft waren, scheuchten wir die anderen dann doch ziemlich schnell aus dem Zimmer. Im Bett quasselte ich noch etwas mit Wolfgang der auch ganz froh zu sein schien, dass er nicht alleine in dem Zimmer übernachten musste. Ich fragte ihn ganz beiläufig über seine Meinung zu Samuel aus. Er schien einen ähnlichen Eindruck von ihm zu haben wie ich und deshalb beschloss ich seine Abfuhr vom Abend auf seine Schüchternheit zu schieben. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass er das nicht böse gemeint hatte, beschloss ich doch, die Mission-Samuel abzuhaken, falls er nochmal etwas derartiges von sich geben würde. Man kann sich schließlich nicht alles gefallen lassen. Das Bett war schrecklich unbequem, aber trotzdem schlief ich ziemlich schnell ein.
Am nächsten morgen klingelte der Wecker natürlich viel zu früh und ich fühlte mich wie erschlagen. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich es hasse, früher als 10 Uhr aufzustehen. ;) Missmutig machte ich mich auf den Weg zu den Duschen, die zum Glück sehr gepflegt und sauber waren. Nach der Dusche hatte sich meine Laune schon wieder deutlich gebessert und ich war gespannt, was uns heute alles erwarten sollte. Wolfgang wartete schon auf mich und wir machten uns auf den Weg zum Speisesaal. Die anderen schienen auch nicht gut aus dem Bett gekommen zu sein, denn unser Tisch war noch leer. Das Frühstück war zum Glück deutlich besser als das Abendessen am vergangenen Abend. Wir hatten unser Frühstück schon fast komplett verspeist, als endlich Anna, Philippe und Samuel eintrudelten. Sie erzählten uns, dass Sara von Migräne geplagt wurde und lieber erstmal im Bett bleiben wollte. Beim Frühstück herrschte eine ausgelassene Stimmung und wir alberten ordentlich herum und nervten die anderen Tische. Gegen Ende der Frühstückszeit gesellte sich unser Betreuer zu uns und sagte Wolfgang, dass seine Film-Gruppe sich direkt nach dem Frühstück in einem der Seminarräume treffen wollte. Wir anderen hatten noch etwas mehr Zeit und mussten uns erst um 12 Uhr an einem Treffpunkt einfinden. Das erste Treffen knapp zwei Stunden später war eigentlich auch nichts Besonderes. Wir bekamen nur einige Informationen, die den nächsten Tag betraffen und waren nach einer halben Stunde schon wieder entlassen. Wir fanden Wolfgang draußen, denn auch er hatte sein erstes Treffen ziemlich schnell hinter sich. Wolfgang kam auf die glorreiche Idee die Rosenszene aus "American Beauty" nachzuspielen und Samuel und ich filmten abwechselnd. Wir hatten eine Menge Spaß und ich überlegte mir gerade meine nächste Aktion, als Philippe vorschlug in einem der Zimmer ein paar Runden Arschloch zu spielen. Ich war mit dem Vorschlag sofort einverstanden, da mir das kleine Zimmer einen deutlich besseren Handlungsspielraum bot als das große Außengelände der Begegnungsstätte. Die anderen waren auch einverstanden und so machten wir uns auf in das Zimmer von Samuel und Philippe....

Ich hoffe, dass ihr auf die nächste Fortsetzung nicht so lange warten müsst. ;)

Dienstag, 17. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 3 - Samuel

Ich muss meinen Part jetzt einfach gleich fortsetzen, weil das Ende von Sarahs Teil einfach ein zu übles Licht auf mich wirft. :D

Nach dem Essen und den Späßen mit Wolfgang stieg also eine Kennenlernparty, an die ich mich aber so gut wie gar nicht erinnern kann. Was mir allerdings im Gedächtnis blieb, ist, dass wir uns irgendwann nach draußen begaben und uns gemütlich auf die Bank lümmelten.
Jetzt kommt auch schon mein ganz fieser Korb an Sarah, den ich völlig unbewusst von mir gegeben haben muss. Sowohl früher als auch heute käme mir nie in den Sinn eine Dame so blöd anzumachen. ;)
Große Gedanken habe ich mir damals jedenfalls nicht gemacht, sonst wäre bei mir ja an dieser Stelle auch längst der Groschen gefallen. Letztendlich haben wir uns alle irgendwie auf die Bank gequetscht und anschließend über alles mögliche gequatscht, da es für Kartenspiele oder ähnliches einfach zu dunkel war. Auch hier fühlte ich mich als Mitglied des albernen Trios (bestehend aus Wolfgang, Sarah und mir) pudelwohl.
Als wir uns irgendwann reif fürs Bett fühlten, wurde klar, dass Sarah eigentlich überhaupt keine Lust auf ihr Zimmer mit den ihr völlig unbekannten Polinen hatte. Da Wolfgang, den von nun an alle nur noch Wolle nannten, beim Essen von seinem "Einzelzimmer" mit zwei freien Betten berichtet hatte, bot sich an, dass Sarah die Nacht also dort verbrachte. Wir verabschiedeten uns folglich alle und ich bummelte mit Philippe in unser gemeinsames Zimmer zurück. Auch unser Zimmernachbar war nun angekommen, er war ein ruhiger und lieber, aber doch seltsamer "Mitbewohner". Philippe, der mich zu dem Zeitpunkt bereits einige Jahre kannte, meinte dann, dass ich mich so seltsam verhalten hätte, wie er es noch nie erlebt hätte.
Darauf antwortete ich sinngemäß: "Fühle mich einfach total wohl in unserem Grüppchen, sowas siehst du in der Schule halt kaum." So war es tatsächlich, wie mir nach dieser Aussage langsam bewusst wurde. Sarah war total nett und ich verstand mich super mit ihr, Wolle war echt ein komischer Kauz, aber total lieb und herrlich albern.
Für weitere Gedanken war ich aber viel zu erschöpft und schlief sehr schnell und glücklich ein...

Kennenlerngeschichte Teil 5 - Sarah

Endlich geht es heute auch mit unserer Kennenlerngeschichte weiter!

Um es gleich zu Beginn auf den Punkt zu bringen: Ich hasse diese dämlichen Kennenlernspiele! ;) Aber das war mir ausnahmsweise mal total egal. Zum Glück musste ich nur Philippe vorstellen über den ich schon durch einen früheren Workshop genug wusste. Daher konnte ich mehr Zeit damit verbringen, Samuel seine Fragen zu beantworten. Er schien diese Art von Spiele auch nicht sonderlich spaßig zu finden. Trotzdem fragte er mich nach meinem Alter, meinen Geschwistern, meinen Leistungskursen und meinen Hobbies. Zu meinen Hobbies fiel mir natürlich nicht mal annähernd etwas Kreatives ein und ich ärgerte mich mal wieder über mich selbst. Als Samuel dann schließlich an der Reihe war, merkte man sehr deutlich, wie nervös er war. Er stotterte ziemlich herum und ich musste ihm auch das eine oder andere Mal auf die Sprünge helfen. Als er es endlich hinter sich hatte, wirkte er mehr als erleichtert.
Unser Projektleiter erläuterte uns noch einige allgemeine Dinge zum Ablauf der nächsten Tage und entließ uns dann zum Abendessen. Wir freuten uns, dass es endlich was zwischen die Kiemen gab. Allerdings wussten wir da auch noch nicht, was uns erwartete. Wir setzten uns an einen Sechsertisch, beim dem ein Platz frei blieb. Eine missmutige Frau verteilte an uns Gläser, in der sich eine wässrig-rote Flüssigkeit befand. Ich vermutete, vor allem da das Glas warm war, dass es sich also um eine Art Früchtetee handelte. Ich probierte also vorsichtig und ich war tatsächlich kurz davor, dieses komische Zeug in hohem Bogen wieder auszuspucken. Wir erfuhren später von einem der Betreuer, dass wir Rote-Beete-Saft zum Abendessen bekommen hatten. Einfach nur widerlich! Leider war das Essen, das wir ein paar Minuten später bekamen auch nicht viel besser. Der Kartoffelbrei schwamm in Butter und war völlig versalzen. Zum Glück wurde wir ziemlich schnell von dem Essen abgelenkt. Plötzlich stand ein Junge an unserem Tisch und stellte sich uns als Wolfgang Erkwoh vor. Er wollte sich zu uns an den Tisch setzen, da er mit den Jungs von seinem ursprünglichen Tisch nicht ganz so gut klar kam. Es stellte sich schnell heraus, dass Wolfgang eine absolute Klatsch- und Tratschtante war. Er unterhielt den gesamten Tisch und vor allem Samuel und ich hatten ziemlich viel Spaß an seinen Anekdoten. Zum Glück wurde so die schlechte Laune aufgrund des ekligen Essens schnell wieder vertrieben.
Nach dem Essen gab es eine Kennenlernparty in dem Raum, in dem auch schon das Spiel vor dem Abendessen stattgefunden hatte. Wir unterhielten uns eine ganze Zeit, entschieden uns aber irgendwann nach draußen umzuziehen, weil es innen einfach viel zu warm geworden war. Außerdem hatte irgendeiner die Anlage bis zum Anschlag aufgedreht, so dass eine normale Unterhaltung kaum mehr möglich war. Draußen war es, aufgrund mangelnder Außenbeleuchtung, stockfinster und ich witterte meine Chance. Ich pirschte mich immer mal wieder unauffällig an Samuel heran und streifte in wie zufällig. Die gewünschte Wirkung blieb aber zum wiederholten Male aus. Wir entdeckten eine Bank und beschlossen, uns dort niederzulassen. Da wir mit Wolfgang jetzt eine Sechsergruppe waren, war die Bank genau einen Sitzplatz zu klein. Ich ergriff also die günstige Gelegenheit und sagte zu Samuel, dass ich mich ja auf seinen Schoß setzen könnte. Und was hat er geantwortet? "Das ist mir viel zu schwer, dann stell ich mich lieber hin!" Das war also mal wieder eine echt gelungene Aktion, von der ich mich erstmal einige Zeit erholen musste...

Zahlen, Daten und Fakten

Aufgrund eines speziellen Wunsches erfahrt ihr heute ein paar interessante Daten über uns und unsere Hochzeit!
  • ca. 120 Personen
  • auf 250 m²
  • nach genau 6,5 gemeinsamen Jahren
  • zwei verschiedene Locations
  • mit freier Trauung
  • Trauringe werden von uns geschmiedet
  • Überraschungen, die aber an dieser Stelle nicht verraten werden
Ein Termin für meinen Anzugkauf werden wir heute noch festlegen, da der Gutschein zeitlich beschränkt ist. Übrigens geht es heute im Laufe des abends auch mit unserer Geschichte weiter. :)

Montag, 16. November 2009

Besuch beim möglichen Caterer

Dieses Wochenende haben wir es leider nicht geschafft, unsere Geschichte fortzuführen, dafür hatten wir heute aber einen wichtigen Termin.
Wir waren bei einem Caterer, den wir sehr wahrscheinlich beauftragen werden und haben ihm von unseren Wünschen und Vorstellungen erzählt. Unser Gefühl war dabei richtig gut und wir werden vermutlich in der nächsten Woche eine Kostenkalkulation zugeschickt bekommen.
Wie beispielsweise das Buffet aussehen wird, werden wir euch natürlich nicht verraten, dafür müsst ihr schon zur Hochzeit kommen. ;)

Freitag, 13. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 2 - Samuel

Wir standen also auf dem Platz, vor uns einen älteren Bus und mühten uns mit unseren Koffern ab. Im Bus setzte ich mich - cool, wie ich war - in die letzte Reihe. Neben mir nahm kurz darauf Sarah Platz. Kurz nachdem die holprige Fahrt losging, packte sie ihren Camcorder aus. Damit vertrieben wir uns ausgelassen die Zeit und kamen schon bald in der Begegnungsstätte an.
Dort hieß es erst einmal warten, warten und nochmal warten. Irgendwann durften wir dann endlich die Zimmer beziehen. Ich teilte mir eins mit Philippe, dem einzigen Kerl, den ich aus der Gruppe kannte. Unser Zimmer hielt aber noch ein weiteres Bett bereit, welches für einen noch zu uns stoßenden Polen reserviert war.
Nachdem wir uns kurz und grob eingerichtet hatten, klopfte es und Sarah stand vor der Tür. Ich freute mich über den unerwarteten Damenbesuch und sie erzählte uns, dass eine kleine Gruppe in Kürze zu einem Erkundungstrip aufbrechen würde. Nach der Nacht im Zug und dem vielen Kofferschleppen war ich zwar recht erschöpft, wollte Sarah aber nicht vor den Kopf stoßen. Ich fragte also Philippe, Anna und Sara und da alle Interesse bekundeten, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem der Betreuer.
Gemeinsam schlenderten wir also durch die Gegend und ich vertiefte mich in ein Gespräch mit Anna. Irgendwann wurde ich auf das Gespräch hinter uns aufmerksam. Sarah und Philippe unterhielten sich über Merkmale, die bei Männern sexy sind. So entwickelte sich ein Gespräch zwischen uns Vieren und wir tauschten irgendwann die Positionen, so dass ich neben Sarah lief. Durch interessante Themen verging die Zeit wie im Flug und ich fühlte mich richtig wohl.
Von der Umgebung bekam ich deshalb auch nicht allzu viel mit und schließlich erreichten wir wieder unsere Behausung. Dort waren nun auch die Polen angekommen und es folgte ein gemütliches Kennenlernspiel.
Ich bin jemand, der nicht sehr gerne im Mittelpunkt steht und sei es nur für einige Sekunden. Deshalb schaute ich meinem Part mit großer Nervosität entgegen. Unsere Aufgabe war es, den Nebenmann mit einigen wenigen Worten zu beschreiben. Anna sollte etwas über mich erzählen und vergewisserte sich die ganze Zeit aufgeregt, ob ihre Infos auch noch stimmten. Auf meiner anderen Seite hatte Sarah Platz genommen, weshalb ich mir genau ihre wichtigsten Daten merken durfte.
Ich erfuhr, dass sie drei Geschwister hatte, genauso alt wie ich war (17), neben Deutsch auch Pädagogik als Leistungskurs belegte, aus Kempen kam und gerne las. Leider war ich viel zu aufgeregt, um nach weiteren Merkmalen und Daten zu fragen und stammelte schließlich mit leisen Worten herunter, was ich soeben erfahren hatte.
Danach war ich - wie immer in solchen Situtationen - total gelöst und freute mich mit knurrendem Magen auf das warme Essen. Das wurde nach dem Kennenlernspiel auch aufgetischt und bestand aus in Butter schwimmendem Kartoffelpürree und Rote Beete-Saft. Gut, dass ich so hungrig war, sonst hätte ich die Speise wohl eher stehen lassen. Der Saft war hingegen trotz meines Dursts überhaupt nichts für mich. Während wir uns also etwas zögernd über die Mahlzeit hermachten, entstanden erneut nette Gespräche.
Irgendwann stand einer der anderen Jungs mitsamt Teller und Glas plötzlich an unserem Tisch und fragte, ob für ihn noch Platz sei. Wir guckten uns etwas irritiert an, baten ihn aber höflich, Platz zu nehmen.
Der Junge stellte sich sofort als Wolfgang Erkwoh vor und erhielt den blöden, aber nicht böse gemeinten Kommentar: "Erkwoh wie R2D2?" Alle lachten und Wolfgang bejahte mit einem völlig gestellten Lachen und der Bemerkung "Wie witzig!". Fortan berichtete er uns in einem atemlosen Klatschtantenton, dass er mit den Gesprächsthemen am anderen "Jungen-Tisch" nichts anfangen konnte und dort eh immer nur verarscht wurde.
Auch wenn wir Wolfgang echt komisch fanden, ließen vor allem Sarah und ich uns sehr schnell von irgendwelchen Albereien anstecken und vergnügten uns herrlich. Wolfgang erzählte uns, dass er auch aus dem Jungenzimmer geflohen sei und nun tatsächlich ein Einzelzimmer mit zwei noch freien Betten bekommen hatte...

Fortsetzung folgt. ;)

Kennenlerngeschichte Teil 4 - Sarah

Und weiter geht's mit der Geschichte.

Nachdem wir schon ziemlich lange in dem Eingangsbereich gewartet hatten, der fast aus allen Nähten platzte, kam endlich unser Projektleiter und leitete die Verteilung der Zimmer ein. Er schaffte es sogar zeitweise den ohrenbetäubenden Lärm von mehr als dreißig überdrehten Teenagern zu übertönen. Ich bekam ein Zimmer mit zwei anderen Mädchen, die offensichtlich Polinnen und auch noch nicht anwesend waren. Es stellte sich heraus, dass die Mädchenzimmer auf einer anderen Etage als die ganzen Jungenzimmer lagen. Davon war ich natürlich erst einmal nicht sonderlich begeistert und meine Laune besserte sich auch nicht gerade, als ich das Zimmer sah. Ein Wunder eigentlich, dass man die Tür noch aufschließen musste und dass sie einem nicht von alleine entgegen kam. Bei so einer Tür braucht man auch eigentlich gar keine Tür! ;) Ich schmiss meinen Koffer in die nächste Ecke und beschloss, mir das Zimmer lieber erst im Dunkeln genauer anzusehen. Also wühlte ich in meinem Koffer nach frischen Klamotten. Ich ertappte mich bei der Überlegung, was Samuel wohl am besten Gefallen würde. Ich war mir absolut nicht sicher. Rot, blau, grün oder doch lieber pink? Rock oder Hose? Gut, dass ich den Inhalt meines gesamten Kleiderschrankes mitgenommen hatte. ;) Nach endlosem inneren Ringen zog ich dann eine Jeans und ein rotes Oberteil an. Ich machte mich wieder auf den Weg in den Eingangsbereich und fand dort auch Anna, die wusste, wo "die Jungs" (wie ich natürlich völlig unauffällig nachfragte) zu finden waren. Also machte ich mich auf den Weg, um natürlich hauptsächlich Samuel einen Besuch abzustatten. Ich hatte ihn ja schließlich auch schon mehr als 15 Minuten nicht mehr gesehen. Völlig nervös stand ich also vor der Zimmertür, die nicht besser aussah als die von meinem Zimmer und klopfte an. Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und ich sah in die schönsten Augen der Welt und spätestens in diesem Momemt war es ganz um mich geschehen. Nach einem kurzen Moment der Sprachlosigkeit erzählte ich, dass in fünf Minuten einige mit einem Betreuer einen kurzen Erkundungsspaziergang machen wollten. Ich hoffte, dass Samuel fragen würde, ob ich Lust hätte mit zu gehen. Aber Pustekuchen, hat er natürlich nicht gemacht. Also blieb das mal wieder an mir hängen. Auch wenn er nicht gerade vor Begeisterung Luftsprünge machte, so meinte er doch, dass er mitkommen wolle, falls die anderen auch mitkämen. Das war zwar nicht gerade die Antwort, die ich mir erhofft hatte, aber alle mal besser als die Reaktion auf meine Frage im Zug. Zum Glück waren die anderen drei auch dabei und wir machten uns daher schnell auf den Weg in die Eingangshalle, wo wir uns mit dem Betreuer trafen. Samuel zeigte während des Spaziergangs leider erst einmal kein sonderliches Interesse an mir, sondern unterhielt sich mit Anna. Ich nutzte die Gelegenheit, um etwas mehr über ihn herauszufinden, indem ich hinter den beiden lief und mit Interesse dem Gespräch lauschte. Ich erfuhr, dass er Mathe und Physik als LKs belegt hatte und dass er Fan von Borussia Mönchengladbach war. Letzteres gefiel mir besonders, da auch ich gerne Fußball gucke. Der kleine Ort, in dem sich die Begegnungsstätte befand, war nicht sonderlich spektakulär. Eigentlich hatte ich fast ein bisschen das Gefühl in einer Geisterstadt zu sein, dass sich einfach niemand auf der Straße blicken ließ und einem auch keine Autos begegneten.
Als wir schon wieder auf dem Rückweg waren, wollte ich doch noch einen Flirtversuch wagen. Ich sprach Samuel auf seine Fußballleidenschaft und es entstand ein angeregtes Gespräch über Spieler, Trainer und Mannschaften. Wieder zurück in der Begegnungsstätte wurden wir schon von allen anderen erwartet, denn mittlerweile waren auch alle Polen eingetroffen. In einem großen Raum im hinteren Teil unserer Bleibe hatten sich schon alle versammelt und deshalb setzten auch wir uns auf freie Stühle. Ich hatte Glück und saß wieder einmal neben Samuel...

Donnerstag, 12. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 3 - Sarah

Auch heute gibt es wieder einen weiteren Teil von unseren ersten gemeinsamen Erlebnissen.

Als wir uns kurz einen Überblick über den wirklich riesigen Bahnhof verschafft hatten, zogen wir alle gemeinsam mit unseren Koffern in Richtung Hinterausausgang. Und nein, Samuel hat meinen Koffer natürlich nicht gezogen. ;) Nach gefühlten 30 Kilometern mit einem 40 Kilo schweren Koffer standen wir endlich wieder unter freiem Himmel und zwar auf einem großen fast leeren Asphaltplatz. Immerhin hatte ich während dieses Marsches etwas Zeit Samuel von der Seite zu mustern, da er damit beschäftigt war, den Kampf gegen seinen Koffer zu gewinnen. Die großen grünen Augen und das etwas längere Haar, das scheinbar schon länger keinen Friseur mehr gesehen hatte, fielen mir natürlich nicht zum ersten Mal ins Auge. Aber auch weniger auffällige Merkmale erweckten zum ersten Mal meine Aufmerksamkeit, zum Beispiel diese kleinen süßen Grübchen, die immer dann in Erscheinung traten, wenn er sein "Ich-bin-doch-so-ein-lieber-Junge-Lächeln" aufsetzte. Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich nicht gegen mindestens fünf Laternen gelaufen bin. Als ich fast gegen meinem Vordermann gelaufen war, weil dieser plötzlich stehen blieb, beschloss ich, mich lieber erstmal wieder auf den Weg zu konzentrieren. Auch wenn es mir schwer fiel.
Das einzige was draußen weit und breit zu sehen war, war ein von außen ziemlich heruntergekommener Bus. Nach dem völlig menschenüberfüllten Innenleben des Bahnhofs hatte ich draußen eigentlich etwas anderes erwartet. Wir verstauten unsere Koffer im Bauch des Reisebuses und ich stellte erleichtert fest, dass die Innenausstattung des Busses doch um einiges besser war, als sein Äußeres vermuten ließ. Samuel war schon im Bus, als ich endlich meinen Koffer losgeworden war. Ich beeilte mich in den Bus zu kommen und mein Herz frohlockte, als ich sah, dass sich Samuel in die allerletzte Reihe gesetzt hatte und dass tatsächlich sogar noch ein Platz direkt neben ihm frei war. Die anderen in dem Bus müssen mich für vollkommen bekloppt gehalten haben, so wie ich durch den ganzen Bus gerast bin. Mit neuem Mut beschloss ich diese einmalige Gelegenheit auszunutzen. Ich verwickelte Samuel in ein Gespräch und schließlich holte ich meine Videokamera raus, damit wir während der Fahrt ein paar Aufnahmen von Warschau machen konnten. Wie ich schnell merkte, war das ein sehr geschickter Schachzug von mir, da ich so ein paar natürlich ganz zufällige Berührungen riskieren konnte. Er schien sie gar nicht zu registrieren, dafür spürte ich zum ersten Mal ein ganz leichtes Kribbeln in der Magengegend.
Die Busfahrt verging in meinen Augen leider viel zu schnell, auch wenn sie als solche eher unangenehm war. Wer schon mal mit einem Bus auf einer polnischen Landstraße gefahren ist, der weiß, wovon ich spreche. Ein Schlagloch nach dem anderen und zwar nicht so kleine, wie sie bei uns in Deutschland teilweise zu finden sind, sondern 1 Meter breite und 20 Zentimeter tiefe Löcher mitten auf der Straße. Der polnische Busfahrer hielt es auch weder für nötig langsamer zu fahren noch diesen Löchern auszuweichen. Stattdessen kachelte er mit 100 km/h über jedes Schlagloch, das er finden konnte. Aber wir haben die Fahrt immerhin ohne Blessuren überstanden. Nach einer Stunde, die wir also in diesem Höllengefährt verbracht haben, kamen wir endlich in der Begegnungsstätte an und konnten aussteigen. Wir versammelten uns erstmal alle im Eingangsbereich und dann hieß es warten, warten und nochmals warten...

Kennenlerngeschichte Teil 1 - Samuel

Okay, Sarah hat mit ihrem Part ja bereits begonnen. Da darf natürlich meine Version nicht fehlen, schließlich habe ich mich gerade am Anfang äußerst geschickt verhalten. ;)

Beginnen wir etwas vor der großen und schicksalsbehafteten Polenreise im Herbst 2004. In meiner Schule wurde irgendwann nämlich von einer ebenso engagierten wie aufdringlichen Lehrerin, die einen ganz besonderen Faible für Polen hatte und genaus dieses Thema in den Fächern Erdkunde, Geschichte und Politik bis zum Erbrechen durchkaute, ein Projekt ins Leben gerufen. Dazu sollte eine Gruppe von Schülern nach Polen fahren und dort für einige Tage in Krakau und ein paar weitere Tage im bekannten Pilgerort und 200-Seelen-Dorf St. Annaberg unterkommen. Da die meisten Jungs keinen Bock darauf hatten, zeigte auch ich wenig Interesse an dieser Fahrt und wehrte die Bemühungen meiner Lehrerin freundlich, aber bestimmt ab.
Eines Tages ging ich (und es war glaube ich das einzige Mal, dass wir das überhaupt taten!) mit meiner Mutter auf den Markt in Übach-Palenberg. Zwischen den fünf Ständen begegnete uns plötzlich meine Lehrerin.
Solche Begegnungen lieben Schüler ja, aber es kam noch dicker: Meine Lehrerin konnte meine Mutter sehr schnell für das Projekt begeistern und gemeinsam bearbeiteten die Beiden mich so lange, bis ich aufgab und zusagte.
Gut, es kam also zu der Fahrt und ich war wirklich froh, dass ich überredet wurde, denn sie war ein tolles Erlebnis und ich lernte viele nette Leute aus Polen kennen. So kam es dann zu einem Rücktreffen, bei dem wir deutschen Schüler unsere polnischen Bekanntschaften bei uns zu Hause aufnahmen und gemeinsam viele schöne Ausflüge machten.
Dabei kam ich dann übrigens zu meiner ersten "Freundin", auch wenn alle über die nächsten Zeilen schmunzeln werden. Mehr als ein kurzer Flirt zweier Personen, die unendlich schüchtern waren, war es letztendlich nämlich nicht.
Immerhin veranlasste das Mädchen namens Roksana mich aber dazu, mit einem Freund alleine nach Polen zu fahren und dort bei einer freundlichen Gastfamilie unterzukommen. Dieser Urlaub war auch eine sehr schöne Erfahrung und meine "Beziehung" entwickelte sich sogar bis hin zum gespitzten Küsschen auf die Wange.
Nach der Abreise war ich natürlich schon längst Polen-Fan, auch wenn das Anklingeln lassen übers Handy mit Roksana schon bald verebbte.
Im Herbst 2003 fand schließlich ein Workshop in Köln statt, an dem auch Polen teilnahmen. Damals sind Sarah und ich uns zwar über den Weg gelaufen, da wir aber in unterschiedlichen Workshops waren, kam damals gar kein Kontakt zustande.

Im Herbst 2004 fand dann der erwähnte Workshop in Polen statt, auf den ich mich sehr freute. Gemeinsam mit Philippe, meinem damaligen Klassenkameraden, Anna, die ich aus Übach grob kannte und Sara, einer Freundin von Anna machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Düsseldorf.
Dort angekommen, nahmen wir auf einer Bank Platz und stellten alle Koffer neben uns ab. Schließlich erschien ein Mädchen, welches Philippe sofort als Sarah erkannte, er hatte sie vor einem Jahr in Köln etwas näher kennengelernt als ich. Sie gesellte sich also zu uns und mein Blick blieb gleich an ihren langen, offenen Haaren hängen. Ich erfuhr im Smalltalk am Bahnsteig, dass sie auch in der zwölften Klasse war und unter anderem Deutsch als Leistungskurs hatte.
Als wir dann den Nachtzug bezogen, bat ich um eines der unteren Betten, irgendwie hatte ich damals wohl Angst, aus den oberen herauszufallen. Schnell zückte jemand ein Kartenspiel und wir fingen an, Arschloch zu zocken. Als Sarah von ganz oben fragte, ob unten noch Platz für sie sei, verneinte ich, da wir bereits zu zweit oder dritt auf dem schmalen Bett saßen. Die Antwort war überhaupt nicht böse gemeint, ich weiß auch nicht, was mich damals zu solch einer Blindheit geritten hat.
Der Abend war trotzdem noch sehr angenehm und spaßig, irgendwann legten wir uns schlafen und wurden etwas später durch die von Sarah treffend beschriebenen Grenzsoldaten geweckt.
Am nächsten Morgen packten wir dann einfrig unsere Koffer zusammen und begaben uns anscchließend auf den Gang, um die Ankunft im Warschauer Hauptbahnhof zu erwarten. Da es noch einige Verzögerungen gab, dauerte die Warterei etwas länger, also machte ich es mir auf meinem Koffer gemütlich und plauderte gut gelaunt mit Sarah, die zufällig neben mir stand.
Also wir endlich im Bahnhof gehalten hatten, schleppten wir uns alle einen ab, nur um etwas später mit großen Augen auf dem riesigen Vorplatz zu stehen...

Morgen gehts dann auch bei mir weiter. ;)

Mittwoch, 11. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 2 - Sarah

So, wie versprochen geht es heute mit dem nächsten Teil weiter.

Nach dieser ersten Abfuhr beschloss ich, auf einen besseren Moment zu warten. Es hätte auch keinen Sinn gemacht, in dieser Situation einen erneuten Angriff zu wagen. Außerdem war es über dem ganzen Kartenspielen schon reichlich spät geworden und wir wollten uns alle ein kleines Ruhepäuschen gönnen. Also kletterte ich auf mein Bett direkt unter der Waggondecke (da mir ja der Platz auf der unteren Etage verwehrt blieb, musste ich mit der mittleren Etage zum Kartenspielen Vorlieb nehmen ;)) und versuchte mir eine neue wirkungsvollere Taktik auszudenken. Allerdings wurde ich sofort unterbrochen, als Markus, ein Betreuer in unser Abteil kam und meinte, dass sonst kein Bett mehr frei wäre. Also legte er sich mir gegenüber in das Bett und es war ziemlich schnell wieder still, soweit man davon bei einem laut polternden Nachtzug sprechen kann.
Schließlich bin ich scheinbar doch eingenickt, denn mitten in der Nacht wurde ich plötzlich durch laute Stimmen wach. Auch die anderen waren schon wach, konnten die Stimmen aber zunächst auch nicht wirklich zuordnen. Trotz dem EU-Beitritt gab es an der polnischen Grenze zu dieser Zeit (2004) noch Grenzkontrollen und wir wurden zunächst von deutschen Grenzsoldaten mehr oder weniger gründlich kontrolliert. Scheinbar wollten sie uns auch nicht allzu lange stören, als sie unsere kleinen Augen gesehen haben. Ich hatte mich gerade wieder gemütlich, sofern man davon bei einer stickenden, kratzigen Bettdecke sprechen kann, zusammengerollt, als mit lautem Getöse die Tür aufgerissen wurde. Darin standen drei schwer bewaffnete Soldaten, die uns laut in polnisch anschrien. Vollkommen geschockt zogen wir also alle zum zweiten Mal unsere Ausweise hervor. Auch wenn ich bis heute nicht weiß, warum zum Teufel die uns so angeschrien haben und vor allem, was die überhaupt gesagt haben. Mir blieb fast das Herz stehen, als der Soldat seinen Blick bestimmt eine Minute lang immer wieder von meinem Gesicht zum Ausweis und wieder zurück schweifen ließ. Der braucht sich auch nicht wundern, wenn man mitten in der Nacht nach zwei Stunden Schlaf und einem Schock fürs Leben nicht genauso aussieht, wie beim Passfotoshooting. Zum Glück hat er mir den Ausweis wieder gegeben. Mann, war ich froh als die mit ihren Maschinengewehren wieder aus unserem Abteil verschwunden waren. Es lebe die neue Grenzenfreiheit der EU! ;)

Nach dieser Aufregung bin ich aber trotzdem erstaunlich schnell eingeschlafen und auch erst am nächsten morgen wieder aufwacht. Wir waren nur noch knapp eine Stunde von Warschau entfernt und packten so langsam unser ganzes Zeug zusammen. Als wir eine Dreiviertelstunde später auf dem Flur vor unserem Abteil standen, machte sich bei uns allen eine gewisse Aufregung breit, da bis jetzt kaum einer in Polen war. Wir drückten uns daher die letzten Kilometer die Nasen an den Waggonfenstern platt. Als ich dann plötzlich Samuel neben mir bemerkte, nutzte ich die Gelegenheit für ein bisschen Smalltalk. Ich musste mir eingestehen, dass er mir doch von Minute zu Minute besser gefiel. Aber ich beschloss, das Ganze etwas langsamer anzugehen, um ihn nicht doch wieder durch meine direkte Art zu verschrecken. ;) Die letzten Minuten vergingen wie im Flug und plötzlich standen wir alle mit unseren Koffern auf dem riesigen Warschauer Bahnhof...

Dienstag, 10. November 2009

Gewonnen!

Eigentlich wollte ich hier jetzt meinen Teil unserer Kennenlerngeschichte präsentieren, aber soeben habe ich eine Email empfangen, die mich zu diesem Post veranlasst hat.
Wir waren vergangenes Wochenende auf der Trau dich!, einer großen Hochzeitsmesse in Köln. Neben einigen Kontakten und Informationen haben wir auch an dem einen oder anderen Gewinnspiel teilgenommen. Eines davon war sogar für mich, bei einem großen Bräutigam-Moden-Geschäft in Dormagen. Mein Glück war wohl, dass hauptsächlich Mädels auf der Messe waren und es dadurch vermutlich nicht so viele Teilnehmer gab.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe einen 300 Euro Gutschein für einen Bräutigam-Outfit gewonnen, der mir in den nächsten Tagen zugeschickt wird!
Wenn das nicht mal ein Grund zum Feiern ist. :)

Kennenlerngeschichte Teil 1 - Sarah

Eigentlich habe ich damals nicht im Geringsten damit gerechnet, den Mann fürs Leben zu finden, als ich meine Koffer gepackt habe, um für 10 Tage nach Polen zu fahren. Hintergrund dieser Reise war ein Journalismusworkshop, an dem ich teilnehmen wollte. Es hat mich viel Mühe gekostet meine Mutter zu überreden, dass sie ihre Unterschrift unter den Anmeldebogen setzt. „Das ist doch viel zu gefährlich, so ganz allein in Polen. Was da alles passieren kann!“ usw, usw. Aber zum Glück hat doch noch alles geklappt und ich stand spät abends am Düsseldorfer Hbf.

Sofort fiel mir ein Junge auf, der ziemlich still auf einer Bank saß. Während die anderen um ihn herum, die er scheinbar auch schon kannte, sich laut unterhielten. Ich kann nicht behaupten, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Ich hatte gerade erst eine Beziehung hinter mir und war eigentlich überhaupt nicht in der Stimmung, um mich neu zu binden. Aber trotzdem hatte er eine anziehende Wirkung auf mich und ich beschloss, mich zu der Gruppe zu gesellen. Die Leute waren nett und es entwickelte sich ein erstes Gespräch über dies und das. Dabei erfuhr ich, dass der Junge Samuel hieß und aus Übach-Palenberg kam. Mehr konnte ich zunächst nicht in Erfahrung bringen, da Samuel oder Sammy wie alle ihn nannten, nicht wirklich aktiv am Gespräch teilnahm.
Zu Fünft bezogen wir dann auch unser 6-Bett-Abteil in dem Nachtzug, der uns zum Warschauer Hauptbahnhof bringen sollte. Samuel entschied sich für das Bett ganz unten rechts und ich nutze die Gelegenheit und reservierte mir das Bett ganz oben rechts. Auf dem mittleren Bett legte Philippe seine Klamotten ab. Die anderen beiden Mädels Anna und meine Namensvetterin ohne „h“ entschieden sich für die beiden unteren Betten uns Dreien gegenüber. Das Bett, das mir also genau gegenüber lag, blieb erst einmal leer. Obwohl es schon nach 23:00 Uhr war als der Zug endlich Richtung Polen aufbrach, dachten wir natürlich noch lange nicht ans Schlafen. Wir entschieden uns dazu, erstmal ein paar Runden „Arschloch“ zu spielen. Die Regeln dieses Spiels genauer zu erläutern würde hier etwas zu weit führen, wen sie dennoch interessieren der kann sie hier nachlesen.

Ich beschloss gegen meine Vernunft, doch einen kleineren Versuch zu starten, Samuel für mich zu gewinnen. Also fragte ich, ob ich mich zum Kartenspielen ganz nach unten setzen dürfte. Allerdings kam nicht die von mir erwartete Reaktion von Samuel zurück. Denn er meinte nur, dass wäre wohl nicht so gut, weil es dann viel zu eng würde. Ich war erst einmal etwas verwirrt und vor den Kopf gestoßen.
Doch ich fing mich schnell wieder und ließ mir nichts von meiner Enttäuschung anmerken. Trotzdem überlegte ich insgeheim, ob es ihm wirklich zu eng gewesen wäre und er die Absicht meiner Frage nicht erkannt hatte, oder ob er mich einfach nicht unten haben wollte. Trotz dieser „Abfuhr“ (es sollte ja schließlich auch nicht die letzte sein) wurde es ganz lustig…

Morgen gibt es den zweiten Teil von mir.

Montag, 9. November 2009

Our special day

Hallo und herzlich Willkommen zu unserem Hochzeits-Blog.
Wir haben uns endlich für ein Datum entschieden, um den Bund fürs Leben zu schließen. Damit wir ein großartiges Fest mit all unseren Lieben feiern können, müssen wir noch sehr viel organisieren und planen.
In diesem Blog werden wir euch zukünftig an allen möglichen Neuigkeiten teilhaben lassen, die unsere Hochzeitsvorbereitungen betreffen. Wir fangen mit unserem Kennenlernen an, schreiben über unsere Verlobung und werden schließlich mit
dem großen Tag enden.
Zu Beginn möchten wir stolz das Datum, auf das unsere Familie und Freunde lange gewartet haben, endlich verraten:


23. April 2011

Bis dahin dauert es zwar noch etwas, aber es gibt ja auch genügend Dinge, die erledigt werden wollen. Morgen erzählen wir euch, wie wir uns kennengelernt haben.