Montag, 23. November 2009

Kennenlerngeschichte Teil 7 - Sarah

Und weiter geht's...

In dem Zimmer angekommen machten wir es uns gemütlich und ich hatte Glück, dass der einzige freie Platz neben Samuel war. Philippe mischte die Karten und teilte sie an uns aus. Während der nächsten Spielrunden gab ich Samuel unauffällig Zeichen, dass er mit mir seine Karten tauschen sollte. Bald hatten wir ein gut funktionierendes Schummelsystem aufgebaut. Wir nutzten die Unaufmerksamkeit der anderen beim Sortieren ihrer Karten. Ich verstehe bis heute nicht, warum es Philippe, Anna und Wolfgang nicht irgendwann komisch vorkam, dass Samuel und ich ständig und fast ohne Ausnahme nur gewannen. Wir beide hatten jedenfalls ziemlich Spaß daran und bekamen uns irgendwann vor lachen fast nicht mehr ein.
Liebe Anna, lieber Philippe und lieber Wolle, es tut uns sehr leid, dass wir euch beim Kartenspielen beschummelt haben, aber eure Gesichter, wenn regelmäßig einer von uns beiden vier Buben oder vier Damen usw. hatte, waren einfach nur zum Schreien komisch. :D
Als mir das Sitzen ohne Rückenlehne zu anstrengend wurde, legte ich meinen Kopf zuerst ganz vorsichtig auf Samuels Schulter. Als die von mir erwartete Abfuhr ausblieb, traute ich mich schließlich meinen Kopf bequem auf Samuels Brust abzulegen. Er schien äußerlich weder überrascht noch schockiert gewesen zu sein. Dafür war ich umso positiver überrascht und konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Das war auch genau der Grund, warum ich eine 100-prozentige Siegchance völlig in den Sand setzte.
Irgendwann rief dann das Abendessen. Zum Glück hatte Samuels Mutter ihren Sohn mit ausreichend Proviant für die Anreise vorsorgt, so dass wir mindestens drei Wochen ohne Essen hätten überleben können. Vielen Dank an Maria, denn ohne sie wären wir bei dem Essen in Polen vermutlich wirklich verhungert. ;)
Nach dem Abendessen machten wir alle zusammen wieder Wolfgangs Einzelzimmer unsicher. Er hatte von zu Hause seine Texte für ein Theaterprojekt an seiner Schule mitgebracht. Samuel und ich setzten uns auf eins der freien Betten und lehnten uns aneinander. Ich war immer noch völlig irritiert von Samuels plötzlichem Sinneswandel. Wolle übte seinen Text und Samuel und ich sprachen abwechselnd den dazugehörigen Dialogteil. Nach einiger Zeit legte ich natürlich rein zufällig meine Hand auf seine und war auch diesmal wieder überrascht, als er sie nicht wegzog. Es war schon reichlich spät geworden und am nächsten Morgen sollten wir mit unserer Gruppe nach Warschau fahren, um dort an unserem Workshop-Projekt zu arbeiten. Die Jungs hatten nicht so viel Lust in ihrem Zimmer zu schlafen, da ihnen ihr Zimmergenosse irgendwie nicht ganz geheuer war. Samuel fragte daher, ob er rübergehen sollte. Ich nutzte die Gelegenheit, um ihm vehement zu widersprechen und sagte: "Quatsch, du bleibst bei mir!" Philippe wollte die Nacht auch bei Wolle verbringen. So wurde aus einem Einzelzimmer mit drei Betten ein Viererzimmer mit drei Betten. Wenn ich heute über diesen Abend nachdenke, bin ich doch sehr verwundert, dass Samuel mir mit keiner Silbe widersprochen hat. Eigentlich ist es doch etwas unüblich mit einem Mädchen, das man kaum mehr als 24 Stunden kennt, in einem Zimmer bzw. sogar in einem Bett zu übernachten. Aber an diesem Abend machte ich mir über so etwas keine Gedanken, als wir uns zu zweit in das unbequeme Bett kuschelten. Ich war glücklich, dass ich diesmal keine Abfuhr bekommen hatte und zählte an diesem Abend anstatt Schäfchen Schmetterlinge in meinem Bauch. Obwohl es mich in gewisser Weise leicht nervös machte so nah neben Samuel zu liegen, schlief ich doch erstaunlich schnell ein...

3 Kommentare:

  1. also da da hat sammy ja nochmal die kurve bekommen und is endlich zu sinnen bekommen ^^

    aber das geht ja alles ziemlichs chnell jetzt hehe ^^ weiter :p

    gruß arni ^^

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  2. Na da bin ich ja mal auf Sammys erklärung zu dem Sinneswandel gespannt. :D

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  3. Ich erkenn Sammy im heutigen Teil der Geschichte ja gr nicht wieder :-O!

    ;)

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